Die Kinderheime


Das Kinderheim, zudem ich nach 2 Monaten gewechselt habe, heißt "Steinthal Kinderhuis"

 Aufbau

Steinthal besteht aus einem Kinderheim, einem Internat, mehreren Farmen und Schulen.
Das Kinderheim besteht aus insgesamt 3 Häusern. Das "Huis Miriam" (wo wir Freiwilligen übrigens auch wohnen) für die älteren Mädchen (7-19 Jahre), "Huis Gideon" für die älteren Jungs (7-18 Jahre) und das "Huis Eden" für die kleinen Jungs und Mädchen (1-6 Jahre).
Das Internat „Hostel“ befindet sich auch auf dem Gelände, hat aber sonst wenig mit dem Kinderheim zu tun, außer dass sie auch mit den Kindern aus dem Kinderheim zusammen im Essenssaal essen.
Außerdem gibt es 2 Spielplätze, mehrere Wiesenflächen, ein Pool und einen Platz zum Rugby spielen.
Die Farmen und Schulen befinden sich rundherum um das Kinderheim.

Funktionweise

In jedem Haus sind 2 Hausmütter angestellt, die sich mehrmals in der Woche abwechseln.
Für das gesamte Kinderheim gibt es feste Essenszeiten, unter der Woche gibt es um 6.30 Frühstück, um 14.00 Uhr Mittagessen und um 17.00 Uhr Abendessen. Es essen alle gemeinsam in dem großen Essensaal und vor und nach dem Essen wird gebetet. Am Wochenende variieren die Essenszeiten ein wenig.
Auch gibt es feste Schlafenszeiten, die Mittleren (7-12) müssen um 20.00 Uhr ins Bett, die Älteren (13-19) um 21.00 Uhr und die ganz Kleinen (1-6) um 19.00 Uhr.
Jeden Morgen werden die Kinder mit Bussen zur Schule bzw. zum Kindergarten gebracht, nur Manche besuchen die Schule hier in Steinthal.




Das Kinderheim, in dem ich die ersten 2 Monate tätig war, heißt "Thusong Children Centre".
Abkürzung: "Thusong"

Über das Thusong Children’s Centre allgemein

Thusong, 1994 errichtet, ist ein registriertes Heim für vernachlässigte, misshandelte und verlassene Kinder, sowie für Straßenkinder. Diesen Kindern bietet Thusong ein geschütztes Zuhause, in dem sie mit Nahrung, Kleidung, einem eigenen Bett und vielen weiteren wichtigen Dingen versorgt werden. Sekundär erhalten sie Unterstützung, Schulung und Liebe.


Thusong Struktur

Rebecca ist Gründerin und Direktorin von Thusong Children’s Centre.
Neben ihr arbeitet ihre Schwiegertochter Gladys als Ansprechperson und Koordinatorin im Büro. Ansonsten ist immer eine Hausmutter für die Kinder da. Die Schichten wechseln sich alle drei Tage.
Rebeccas Ehemann und Sohn fungieren als Taxifahrer. Jeden Morgen holen sie Brot vom Bäcker ab und sie bringen die Kinder anschließend zu ihren Schulen.


Thusong Kids

Im Thusong-Heim sind gegenwärtig rund 55 Kinder untergebracht. Mehr als die Hälfte sind über 18-Jährige. Der jüngste, der in Thusong lebt, ist 4 Jahre alt. Ein Mädel ist taub und ein älterer Junge ist blind.
Die Gründe, warum diese Kinder und Jugendliche nicht mehr bei ihren Familien leben, sind sehr verschieden.
Bei vielen Kindern ist es der Fall, dass deren Eltern unter starkem Alkoholeinfluss stehen und sie deshalb das Sorgerecht nicht mehr übernehmen können. Andere Kinder wurden misshandelt, vernachlässigt oder verlassen. Manche Eltern sind bereits verstorben oder sie sind an AIDS erkrankt. Einige Kinder leben in Thusong, weil sie nicht mehr mit ihren Eltern auskommen. Auch hausen hier sehr viele, junge Straßenkinder.


Gebäudekomplex

Auf dem Gelände verteilt stehen drei Gebäude:

‚The girls house’ für die Mädels
‚The boys house’ für die Jungs
‚History House’ für die Älteren

Die Kinder schlafen in Hochbetten mit bis zu 10 Kindern in einem Raum. Jedes Gebäude verfügt über Sanitäranlagen und eine Art Wohnzimmer mit Fernseher. Nur im Girls House befindet sich die Küche und der Lagerraum. Allein im History House gibt es warmes Wasser. Zum Duschen, Waschen und Abwaschen muss stets Wasser in einem Weckkessel erhitzt werden. Elektrizität wird jeden Monat wie Guthaben gekauft und gekocht wird via Gasflaschen.


Thusong Funktionsweise

Thusong ist zu einem großen Teil auf Spenden (donations) und freiwilliger Hilfe angewiesen. Minderjährige werden zwar vom Staat finanziell unterstützt, allerdings reicht dieses Geld längst nicht aus, um davon die älteren mitzuversorgen.
Jeden Morgen erhält Thusong Brot von einer Bäckerei als Spende. Das macht schon eine Menge aus. Hier und da wird versucht, Essen gespendet zu bekommen, um Geld zu sparen.
Häufig treffen Kisten mit second-hand Kleidung und Schuhen ein, aus denen die Kids sich etwas Passendes heraussuchen können.

Die Kinder besuchen alle verschiedene Schulen. Jeden Morgen werden sie per Mini-Bullie dorthin gebracht und nach der Schule wieder abgeholt. Meistens kommen sie am Nachmittag gegen halb 3 in Thusong an. Um 14 Uhr wird eine warme Mahlzeit serviert. Ab dieser Uhrzeit kann jeder sich sein Essen in der Küche abholen. Von 13 bis 16 Uhr findet ‚study time’ statt, d.h. die Kinder sollen während dieser Zeit ihre Hausaufgaben erledigen oder lernen.
Es gibt zwei Hausmütter, aber immer nur eine Hausmutter ist im Dienst. Sie müssen sich um sehr vieles kümmern. Wäsche waschen, Essen vorbereiten, kochen, aufräumen, Kinder versorgen und auf sie aufpassen und einiges mehr! Die Schicht wechselt sich alle 3 Tage


Ziel

Ziel von Thusong ist, die Kinder auf die große Welt draußen vorzubereiten. Einst sollen sie ihren Platz in der Gesellschaft finden und darin erfolgreich überleben können. Auch bemüht sich die Leitung darum, einige Kinder wieder mit ihren Familien zu vereinen.


Projekthintergrund

How it all began…
Im Jahre 1993 traf Rebecca einen kleinen Jungen, um die 5 Jahre alt, der mit älteren auf der Straße lebte. Rebecca sprach ihn an und beschloss schließlich ihn bei ihr Zuhause aufzunehmen.
In der Nacht änderte sich ihr ganzes Leben!
Rebecca schmiss alles hin, zog alleine aus dem Haus, das sie gerade zusammen mit ihrem Ehemann neu hat bauen lassen und wollte ihr Leben für hilflose Straßenkinder aufopfern.
Ihr Ehemann war davon zuerst gar nicht zu überzeugen. Letztenendes ließ er sich glücklicherweise doch darauf ein.
Rebecca wurden Gebäude zur Verfügung gestellt, um die immer mehr werdenden Kinder unterbringen zu können. Das sind die heutigen Thusong-Anlagen.
Zwischenzeitlich versorgte Rebecca 16 Babys, die kurz nach ihrer Geburt abgegeben oder die bereits mit Alkohol aufgezogen wurden.

Der kleine Straßenjunge ist gegenwärtig um die 30 Jahre alt, hat einen Job, eine Frau, zwei Kinder und zusammen leben sie in einem kleinen Haus. Er ist Rebecca sehr dankbar dafür, dass sie sein Leben so zum Positiven gewendet hat. Noch heute stehen beide in Kontakt.

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